Je kleinräumiger Sie das Wasser über den Boden verteilen, um so leichter kann es versickern. Verwandeln Sie, wo immer es möglich ist, ein großes Rinnsal in viele kleine Rinnsale. Es wird ein um so größerer Teil des Wassers in den Boden gelangen, je weniger Wasser in jedem einzelnen Rinnsal fließt.
Im Boden können Sie viel mehr Wasser speichern als in der größten Zisterne oder Regentonne. Sie werden für Ihre einjährigen Pflanzen vermutlich auch Gießwasser brauchen. Der Löwenanteil des Wassers, dass Sie ernten, sollte aber nicht den Weg über eine Regentonne genommen haben. Es sollte direkt während des Regens oder kurz nach dem Regen im Boden versickert sein. Wenn das Wasser einmal im Boden versickert ist, mag es – sehr, sehr langsam – unterirdisch weiterfließen. Es wird aber keinesfalls mehr die zerstörerische Wirkung haben, die Oberflächenwasser haben kann.
Im Gegensatz dazu wirken Rohrsysteme, die das Wasser sammeln, um es vom Grundstück zu leiten, wie Flintenläufe: Das Wasser wird in Ihnen beschleunigt und bekommt Druck. Solches Wasser richtet schnell Schäden an, wenn bei Starkregen mal etwas mehr Wasser herunterkommt als von den Planern vorgesehen. Besonders zerstörerisch wirken Verkleinerungen des Durchmessers: Das Wasser staut sich vor der Verjüngung und schießt dann mit hohem Druck durch das enge Rohr. Unterhalb solcher Konstruktionen können Sie oft die Folgen der dort auftretenden Erosion leicht erkennen. Ersetzen Sie daher solche Konstruktionen, die das Wasser sammeln und wegleiten sollen, durch Netze von Sickergräben. In ihnen verteilt sich das Wasser. Es wird langsamer und bekommt Gelegenheit, zu versickern. Diese Sickergräben sollten Sie im rechten Winkel zur Fließrichtung des oberflächlich abfließenden Wassers anlegen. In ihnen sollte kein oder möglichst wenig Gefälle sein.