Es ist Herbst. Die Zeit der Obsternte ist fast vorbei – nur noch ein paar Weintrauben warten darauf, gepflückt zu werden. Jetzt ist es an der Zeit, im Waldgarten an die nächsten Jahre zu denken. Welche Pflanzen ergänzen das, was schon da ist und wo finden sie gute Bedingungen? Im Waldgarten ist dabei vor allem wichtig, wo sie genug Licht bekommen. Meine ersten neuen Gartenbewohner möchte ich heute vorstellen.
Mein erster neuer Gartenbewohner in diesem Herbst ist die japanische Weinbeere. Sie bekommt ähnliche Früchte wie die Himbeeren, die ich schon habe. Mit ihr will ich vor allem den Zeitraum der Ernte verlängern, der ist bei meinen Himbeeren nämlich nur 3 Wochen. Wenn es so klappt wie ich mir das vorstelle, werden ab dem nächsten Jahr die Weinbeeren reif, nachdem die Himbeeren geerntet sind.
Die Sonne früh im Jahr nutzen
Die Stachelbeeren haben in diesem Jahr eine Rekordernte getragen. Durch das Buch “unser essbarer Waldgarten” habe verstanden, warum das so ist. Da die Stachelbeeren so früh im Jahr blühen und Früchte ansetzen, macht ihnen im Sommer der Schatten eines Baumes nicht viel aus. Sie haben, bevor die Bäume ihre Blätter bekommen, schon ihre Schäfchen ins trockene gebracht. Das will ich ausnutzen und so habe ich einen im Sommer schattigen Standort unter der Roßkastanie mit Terra-Preta-Gruben vorbereitet. Jetzt im Herbst kamen die Pflanzen an ihren neuen Platz.
Zusätzlich zu den Stachelbeeren sind dort jetzt auch Maibeeren. Die blühen nämlich auch sehr früh und sollen schon im Mai – vor den Stachelbeeren – ihre Früchte tragen. Im Sommer dürfen sie dann im Schatten stehen, ohne dass es ihnen schadet.
Als dritte neue Gartenbewohner gibt es in diesem Herbst zwei Weinreben, die an den großen Obstbäumen emporranken sollen. Direkt unter den Bäumen ist es nämlich im Sommer erstaunlich sonnig. Schließlich steht die Sonne bei uns im Sommer nicht im 90-Grad-Winkel am Himmel. Es sind eher 65 Grad. Das sorgt dafür, dass der Schatten des Baumes nicht unter dem Baum, sondern ein Stück daneben ist. Und diese Sonne kann der Wein ausnutzen. Da der Wein viel tiefer wurzelt als der Obstbaum (eine große, alte Weinrebe kann es 8 Meter in die Tiefe schaffen), konkurrieren die beiden auch im Boden nicht.
Online-Kurs in diesem Herbst
Ein Waldgarten ist nie fertig, und im Herbst kann er sich weiter entwickeln. Was das Waldgarten-Konzept mit dem Thema Wasser zu tun hat, wird eines der Themen bei meinem Online-Kurs Ende Oktober sein. Ein Waldgarten ist nämlich sowohl widerstandsfähiger bei Trockenheit als auch bei Starkregen. Wenn Sie wissen wollen, warum, sind Sie herzlich eingeladen!
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