Pyrokocher – im Garten am Feuer

Es geht in den Winter. Die Gartenarbeiten werden deshalb weniger. Ab und zu etwas Topinambur ernten und den Efeu mit der Gartenschere in Schach halten. So ist mehr Zeit für andere Dinge. Für mich eine Zeit, in der ich mich im Garten zu meinem Pyrokocher setzen und ins Feuer schauen darf.

Pyrokocher bei der Arbeit
Der Pyrokocher bei der Arbeit

Mit Pflanzenkohle den Boden verbessern

Seit dem Jahr 2013 begleiten mich diese Feuer im Garten. Damals hat mich die Idee begeistert, mit Pflanzenkohle meinen Gartenboden zu verbessern. Das Verfahren, das am Amazonas seit Jahrtausenden so erfolgreich ist, im eigenen Garten einsetzen! Damals war Pflanzenkohle bei uns nur sehr schwer zu bekommen. Sie war auch teuer, noch viel teurer als heute. So kam ich zu der Entscheidung: Ich mache mir meine Pflanzenkohle selber! Dazu baue ich mir die Pyrokocher, mit denen man sie herstellt.

Eine ganze Zeit lang hatte ich mit meinen Basteleien recht wenig Erfolg. Das Problem war nicht, dass meine Selbstbau-Pyrokocher keine Pflanzenkohle produziert hätten. Es dauerte einfach viel zu lange, sie anzufeuern. Wenn man mit einer halben Stunde Arbeit gerade mal einen halben Liter Pflanzenkohle bekommt, ist es aussichtslos, damit seinen Gartenboden verbessern zu wollen. Mindestens 7 Liter Kohle braucht man für jeden Quadratmeter!

Ein gekaufter Pyrokocher bringt die Wende

Die Wende kam mit einem gekauften Pyrokocher: Denn der indische Pyrokocher “Sampada” produzierte nicht nur jedes Mal einen Liter Pflanzenkohle, er ließ sich auch schnell anfeuern. Sein einziger Nachteil: Es war sehr umständlich, am Ende die glühende Kohle zum Ablöschen auf ein Backblech zu kippen. Und mit Wasser ablöschen muss man die Pflanzenkohle, damit sie die innere Struktur bekommt, die sie braucht, um den Boden zu verbessern.

So fing ich doch wieder an, zu basteln. Der Grund, warum sich der Sampada so einfach anfeuern ließ, war eine geschützte Brennkammer. Meine Pyrokocher hatten die nicht. So war es zu mühselig, die Temperatur, die man für die Pyrolyse braucht, zu erreichen. Daher nahm ich eine etwas größere Dose, gab der Gasflamme mehr Platz im Kocher und siehe da, es funktionierte. Der El-Carbonero war geboren.

Inzwischen sind die Flammen des Pyrokochers noch etwas größer geworden als damals. Während der erste noch mit einem Vergaser mit 4,25 Liter Volumen daherkam, gibt es seit Weihnachten 2019 einen großen Bruder: Der hat 12 Liter Volumen und produziert jedes Mal 3 Liter Pflanzenkohle. Wenn ich mich 2-3 mal in der Woche zu ihm setze und in die Flamme schaue, habe ich genug Pflanzenkohle für meine Kompostgruben und kann auch noch Freunden etwas abgeben.

Online-Kurs im Februar

Pflanzenkohle und Terra Preta, die den Boden zu einem guten Wasserspeicher machen. Viele weitere Tipps, wie man im Garten besser mit Wasser umgehen kann, gibt es in meinem Online-Kurs Wasser-Ernten, der das nächste Mal im Februar stattfindet und 15€ kostet. Wer aber bis Weihnachten in meinem Shop ein Print-Buch erwirbt, bekommt die Teilnahme am Kurs gratis dazu.

Ein Kommentar

  1. von Pflanzenkohle habe ich noch nie etwas gehört

    interessant was du da gebaut hast

    liebe Grüße
    Rosi

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