Regenwasser im Keller vermeiden

Früher hatte ich bei jedem stärkeren Gewitter Regenwasser im Keller. Mit Eimer, Putzlappen und ganz viel Arbeit wurde das Problem nach dem Unwetter gelöst. Lange hielt ich das für unvermeidlich. Es gehörte halt zum Leben dazu, dass einem alle paar Jahre der Keller vollläuft. Dann habe ich verstanden, was falsch läuft, wenn der Keller unter Wasser steht. Mit ein paar preiswerten Umbaumaßnahmen verschwand das Ärgernis endgültig.

Wie das Wasser bei Starkregen in den Keller kommt

Wie das Wasser in den Keller kommt

Dazu schauen wir uns an, wie die Kanalisation funktioniert. In den meisten Städten wird das Regenwasser zusammen mit dem Abwasser durch die Kanalisation zum Klärwerk geleitet. Bei Starkregen ist die Kanalisation dabei schnell überfordert. Dann gibt es einen Rückstau. Das Wasser drückt nun zurück in die Häuser. Um das zu verhindern, gibt es in den meisten Häusern einen Rückstauschutz, der das Rohr schließt. Ein Ventil verhindert so, dass das Abwasser ins Haus kommt und den Keller überflutet. Das ist sicherlich sinnvoll. Was passiert aber in diesem Moment mit dem Regenwasser vom eigenen Dach? Das möchte durchs Fallrohr in die Kanalisation, aber am Ventil geht es nicht weiter. Hier hat man also ebenfalls einen Rückstau. Dieses Wasser sucht sich einen neuen Weg. Wo der Druck am größten ist – unten im Keller – tritt es aus den Rohren aus. Nun haben Sie das Regenwasser im Keller.

Wasser, das in den Garten fließt, überschwemmt den Keller nicht

Vorausgesetzt, das Haus besitzt einen Rückstauschutz, ist die Lösung des Problems also ganz einfach. Leiten Sie das Wasser vom Dach nicht mehr in die Kanalisation, sondern bewässern Sie damit Ihren Garten. Genau das habe ich gemacht.

Der Regendieb verhindert Wasser im Keller
Der Regendieb verhindert Wasser im Keller

In den Fallrohren vom Dach sind nun “Regendiebe”, die das Wasser filtern und zu einer Regentonne leiten. Die speichern das Wasser, bis ich es brauche. Natürlich können die Regentonnen auch überlaufen. Sie brauchen deshalb einen Überlauf und eine Stelle im Garten, wo das Wasser gefahrlos versickern kann.

Die Regentonne braucht einen Überlauf
Regentonnen brauchen einen Überlauf

Entsiegelter Boden nimmt das Wasser auf

Ohne den Überlauf wäre das Wasser zwar nicht mehr im Keller, aber meine Terrasse wäre überschwemmt. Der dritte Teil des Umbaus war daher, einen Teil der Terrasse zu “entsiegeln”. Dort kann das Wasser jetzt versickern. So nährt es, statt Schaden anzurichten, meine Pflanzen und ich muss weniger gießen.

Statt im Keller Schaden anzurichten, versorgt das Wasser die Beerensträucher
Statt im Keller Schaden anzurichten, versorgt das Wasser die Beerensträucher

Nach dem Umbau vor inzwischen 13 Jahren gab es nie wieder Regenwasser im Keller. Dafür kann ich auf der Terrasse Stachelbeeren ernten. Einen finanziellen Vorteil hatte der Umbau auch: Die Stadt hat die Gebühr dafür, dass wir Regenwasser in die Kanalisation einleiten, halbiert. So hatte ich die Kosten für den Umbau, es waren etwa 200 €, schon nach 2 Jahren wieder verdient.

Es ist ein Prinzip der Permakultur, mit einer Maßnahme möglichst viele verschiedene Vorteile zu erreichen. An diesem Beispiel wird deutlich, wie man das erreichen kann.

Ein Kommentar

  1. Echt schöner Artikel zum Regenwasser im Keller. Dieser Blog konnte mir im Gegensatz zu den anderen Artikeln echt weiterhelfen. Ich bedanke mich recht herzlich, mehr darüber erfahren zu haben.

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