Mit Terra Preta den Gartenboden verbessern

In meinem ersten Wasser ernten Video hab ich vorgeschlagen, den Gartenboden zu einem Schwamm umzugestalten. So kann er viel Wasser speichern. Heute geht es um ein Verfahren, mit dem man das machen kann. Terra Preta – das ist ein uralter, fruchtbarer Boden im Amazonasgebiet, den es dort eigentlich gar nicht geben dürfte. Dieser Boden trotzt der starken Erosion und ermöglicht gute Ernten. Zum Teil tut er das schon seit 5000 Jahren. Wenn es uns gelingt, einen Boden mit den Eigenschaften der Terra Preta bei uns zu schaffen, kann uns das bei unserem Umgang mit Regen und Trockenheit sehr helfen.

Mit Terra Preta den Boden zu einem Schwamm machen
Vor 6 Monaten waren es noch Abfälle, nun ist der Boden soweit, dass Kartoffeln dort wachsen können

Pflanzenkohle ist zentraler Bestandteil von Terra Preta

Inzwischen ist gut erforscht, warum diese Böden so effektiv Wasser speichern können. In Terra Preta Böden ist Pflanzenkohle, eine spezielle Holzkohle. Für diese Pflanzenkohle gibt es inzwischen ein EBC-Zertifikat. Nach dem muss sie mindestens eine innere Oberfläche von 150 qm pro Gramm Material aufweisen. Sie bekommmt diese innere Oberfläche, indem sie zunächst bei höheren Temparaturen als gewöhnliche Holzkohle „gebacken“ wird. Sie anschließend mit Wasser abzulöschen, verstärkt den Effekt noch.

In einer guten Terra Preta findet man etwa 10 Liter Pflanzenkohle pro Quadratmeter Boden. Man bekommt aber keine Terra Preta, indem man die Kohle einfach auf den Beeten verteilt. Da sie alles aufnimmt wie ein Schwamm, würde sie auf diese Weise den Pflanzen die Nährstoffe wegnehmen. Man muss sie daher zunächst mit Nährstoffen „aufladen“. Das geht zum Beispiel, indem man sie den Abfällen zumischt, die kompostiert werden. Den Kompost, der dann die aufgeladene Kohle enthält, verteilt man auf die Beete. Die Grubenkompostierung , die ich schon beschrieben habe, ist eine weitere Möglichkeit.

Pflanzenkohle kaufen oder selber machen

Wie kommt man nun an die Zauberkohle? Man kann sie inzwischen bei vielen Anbietern zertifiziert bestellen. Das ist aber, wenn man 10 Liter Pflanzenkohle für jeden Quadratmeter Terra Preta braucht, nicht billig. Ich mache – seit mittlerweile 7 Jahren – meine Pflanzenkohle selbst. Hier ist beschrieben, wie das geht.

Wer Terra Preta in seinen Garten holt, steigert aber nicht nur die Wasserspeicherfähigkeit seines Bodens. Da in diesem Boden viel Kohlenstoff enthalten ist, hat er eine sehr gute CO2-Bilanz. Die Ursache dafür ist nicht nur der direkt in der Kohle enthaltene Kohlenstoff. Die Pflanzenkohle nimmt beim Kompostieren Nährstoffe auf. So verringert sie die Nährstoffverluste, die sonst dabei auftreten. So bleibt mehr Kompost über und es entweicht weniger CO2 in die Atmosphäre. Wer mit Pflanzenkohle kompostiert, hat deutlich mehr Kompost bei der selben Menge Ausgangsmaterial!

Wenn Sie mehr zum Thema Terra Preta wissen wollen: Im Buch Natürlich gärtnern mit Terra preta von Caroline Pfützner finden Sie, was Sie suchen!

Ein Kommentar

  1. Pingback:Ein Kleinklärwerk mit Pflanzenkohle - Wasser ernten

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