Trockenheit ist aktuell ein großes Thema. In den Medien gibt es Dokumentationen über die “Dürre in Europa“. Ein großer Sender widmete dem Thema eine Sondersendung. Die Trockenheit geht als Gespenst durch Europa.
Nicht nur in den Medien nehmen wir das wahr. So verlieren in dieser Platanenallee, durch die ich oft komme, die Bäume seit Juni ihre Blätter. Dadurch sieht es jetzt im August schon aus wie im Herbst. Im letzten, regenreichen Jahr passierte das nicht und der Fußweg lag im Schatten der Bäume. Es regnet zu wenig, und das jetzt über mehr als 10 Jahre, und die Pflanzen leiden sichtbar.
Auch während der Trockenheit regnet es manchmal
Vor einiger Zeit nun kam fast ein Starkregen, in kurzer Zeit fielen über 20 Millimeter Niederschlag. 20 Liter Wasser auf jeden Quadratmeter, die hätten helfen können. Was ist nun mit diesem kostbaren Wasser passiert? Mein Vater, der dort wohnt, hat es mir berichtet: So schnell, wie der Regen fiel, konnte der überwiegend verdichtete Boden das Wasser nicht aufnehmen, und dann folgt das Wasser der Schwerkraft. Es läuft von oben nach unten. In dieser Allee ist “oben” die Rasenfläche, die man rechts auf dem Bild sieht und unten ist die Straße mit ihren Gullis.
Die Platanenblätter verstopften die Gullis und die Straße verwandelte sich innerhalb von Minuten in einen See. Ein beherzter Nachbar ging daher mit einer Holzstange in den Teich und befreite die Gullis von den Blättern. Das Wasser konnte dadurch wieder fließen und nach einer weiteren Viertelstunde war das Spektakel vorüber. Die Sonne schien wieder und trocknete die Straße wieder ab. Am nächsten Tag konnte man in der Zeitung wieder lesen, wie schlimm die Trockenheit in diesem Jahr ist.
Eine Frage, finde ich, drängt sich auf: Welcher Anteil des kostbaren Wassers ist bei diesem Regen in die Kanalisation geflossen und war so für die Stadt verloren? War es die Hälfte? Oder doch eher drei Viertel? Offensichtlich ist es so, dass wir in unseren Städten sehr viel Wasser durch solche Strukturen verlieren.
Was kann man tun?
Es würde schon reichen, das Höhenprofil der Allee umgekehrt anzulegen, so dass das Wasser nicht von der Grünanlage abfließt, sondern an Ort und Stelle versickern kann. Es ginge darum, unsere Flächen so umzustrukturieren, dass der Anteil des Wassers, den wir in die Kanalisation leiten, möglichst gering ist. So wären unsere so wichtigen Stadtbäume besser versorgt. Sie könnten ihre Beitrag zu einem guten Stadtklima viel besser leisten.
Die Schwammstadt-Initiativen, die sich zur Zeit in vielen Städten bilden, wollen genau das erreichen. Was das ist, finden Sie hier. Sinnlos wäre es auf jeden Fall, wenn wir es beim Jammern über Trockenheit und Klimawandel bewenden lassen würden und solche Strukturen so lassen, wie sie sind.